Nach Tagen der Ruhe, der Begegnung mit unverwechselbar schöner Natur und kleinen Abenteuern machten wir uns auf einen ganz anderen Ort voller Wunder, Einzigartigkeit und schlichtem Wahnsinn zu erkunden. Auf nach Las Vegas!
Die Fahrt vom Zion National Park nach Las Vegas dauerte doch etwas länger als erwartet. Die Fahrt durch karges Land in die abendliche Dämmerung schien kein Ende zu nehmen, als wir die Lichter der Stadt doch irgendwann inmitten der Wüste erblickten.
Die verspätete Ankunft sollte sich als versteckter Segen erweisen, da wir so Las Vegas gleich in voller Pracht erblickten. Uns war gleich klar, dass dieser Ort noch verrückter war als ohnehin angenommen. Der Maßstab der Hotels, das irrsinnige Design, das viele Wasser. All das mitten in der Wüste.
Wir hatten unser Zimmer im Planet Hollywood. Auto abgeben (kostenfrei - das war unerwartet), einchecken, Zimmer beziehen (im 23. Stock - toller Ausblick) und auf in die Nacht!
Ich sollte erwähnen, dass es nachts noch angenehm warm war. Tagsüber glich Las Vegas eher einem Glutofen. Der harte Kontrast zu den von Klimaanlagen gekühlten Hotels sollte später noch Opfer fordern.
Die angenehmen Temperaturen förderten unseren Durst und so erkundeten wir den Strip, besuchten das ein oder anderen Casino und ... Was in Vegas passiert bleibt in Vegas!
Zugegebenermaßen haben wir einiges getrunken und spannende Orte besucht, aber ich habe mich gegen 02:00 Uhr verabschiedet, da mich dieser Ort ziemlich überfordert hat. Im Hotel wurde ich im Flur zu meinem Zimmer von einer prall im Leoparden-Body gekleideten Dame gefragt, ob ich mit meiner Partnerin dort sei und falls nicht ob Sie mir nicht Gesellschaft leisten könne. Das war etwas aufdringlich und nicht wirklich angenehm um die Uhrzeit mitten vor dem eigenen Zimmer. Basti und Riza haben die Nacht noch zum Tag gemacht und was die Beiden erlebt haben ist ihr kleines Geheimnis.
In Las Vegas trifft man auf Menschen jeder Machart. Herkunft, Hautfarbe, Kleidungsstil, Körperbau, all das interessierte hier niemanden solange man die Maschine schmiert. Wir haben auch mehr Neon Leggings gesehen, als gut für uns war.
Irgendwie haben alle die Nacht gut überstanden und nach einem kurzen Frühstück haben wir uns erstmal Karten für Zombie-Burlesque vorbestellt. Ein bisschen Kultur am Abend muss ja schließlich auch mal sein.
Man sollte erwähnen, dass am frühen morgen schon (oder immer noch) die ersten Spieler die Tische des Casinos belegt hatten und eifrig am Spielen waren.
Im Casino gibt es keine Uhren und kein Fenster. Hier ist 24 Stunden am Tag Party und Casinobetrieb. Lediglich die Geschäfte und Restaurants in den Seitentrakten haben Öffnungszeiten.
Tagsüber hat die Stadt eine ganz andere Wirkung. Die Gebäude sind immernoch sehr beeindruckend, aber nicht alle haben diese spezielle Wirkung ohne den Glanz ihrer Lichter. Wir haben den Tag genutzt, um einige der anderen Casinos zu besuchen. Da im Inneren der Casinos Fotografieren streng verboten ist, leider nur Eindrücke von außen oder den Einkaufsmeilen innerhalb.
Die Themen der verschiedenen Casinos variieren stark. Von superkitschig über traditionell opulent oder bizarr bis hin zu jung und laut. Unser Hotel gehörte in die letzte Kategorie und das war auch gut so.
Am Abend haben wir dann endlich "Zombie Burlesque" geschaut. ZIemlich verranztes kleines Theater, aber sehr witzige Show. Sophia hat uns alle in Ihren Bann gezogen. (Sie war die Hauptsängerin und keine der Burlesque Tänzerinnen. Schade eigentlich.) Allerdings sollte man den Hinweis möglichst früh zu erscheinen getrost ignorieren, da man dann nur an einer Bar sitzt und gedrängt wird etwas zu trinken.
Wir haben den Abend dann noch im Casino ausklingen lassen und glücklicherweise habe ich nahezu genausoviel gewonnen wie ich eingesetzt habe. So konnte ich umsonst trinken, da aktive Spieler immer wieder Getränke gebracht bekommen. Allerdings das Trinkgeld nicht vergessen sonst werden die Damen ungemütlich. (Hatte am Ende kein Bargeld mehr und das kam nicht gut an.)
Am nächsten Tag haben wir ausgecheckt und sind dann noch vor dem Verlassen der Stadt zum Zombie Apocalypse Store gefahren. Hier kann man alles für den bevorstehenden Weltuntergang einkaufen. Sehr abgefahren. Allerdings waren die hiineren Räume mit echten Waffen, echter Munition, Überlebenskits usw. etwas irritierend, da uns dann schnell klar wurde, dass der Laden nicht für alle nur ein Spaß ist.
Las Vegas war laut, verrückt, bunt, bizarr und auf jeden Fall mal einen Besuch wert. Basti und Riza hätten sich bestimmt noch länger beschäftigen können, für mich war es erstmal genug.
Auf ins Tal des Todes!