In aller Herrgottsfrühe sind wir aufgestanden, da wir wussten, dass nun die längste Einzelstrecke unserer Reise anstand. Von LA nach Sedona. Etwa 800km durch die Wüste.
Wir hatten ein wenig Bammel, dass alleine die Ausfahrt aus LA ewig dauern würde. Doch es war Sonntag und die Straßen waren fast leer. Eine spannende Entdeckung haben wir dann auf dem Highway gemacht. In Kalifornien gibt es eine extra Spur für Autos mit mehreren Insassen. Hiermit sollen Fahrgemeinschaften gefördert werden. Wir waren fast immer die einzigen auf dieser Spur. Hier scheint jeder lieber sein eigenes Auto zu fahren. Schade eigtentlich.
Um nicht den ganzen Tag nur durch die Wüste zu fahren haben wir beschlossen den Joshua Tree National Park zu besuchen. Leider war das Wetter in LA noch sehr schlecht und wir waren etwas unsicher ob unserer Pläne. Das sollte sich aber extrem ändern.
Die Fahrt hat uns die Ausmaße von Los Angeles erst richtig bewusst gemacht. Wir sind Stunden nach Osten gefahren und waren immer noch im Ballungsraum. Frühstück gab es bei Dannys Diner. Sehr lecker und sehr freundliche ältere Damen als Bedienung. Empfehlenswert.
Irgendwann haben wir den Stadtraum verlassen und sind in die Ausläufer der Mojave Wüste gefahren. Nun keine Wolke mehr am Himmel. Bevor es dann in den Joshua Tree NP ging mussten wir das erste Mal tanken. Wir waren hoffnungslos überfordert und haben uns vom Tankwart einweisen lassen. Getankt wird immer mit Vorkasse (in der Regel mit Kreditkarte) und da unser Jeep einen Öko-Motor hatte waren wir auch nicht sicher was wir tanken durften. Kompliziert! :)
Im Eingang des Joshua Tree NP haben wir uns den annual pass für die amerikanischen Nationalparks gekauft. 80 Dollar pro Fahrzeug. Die Kosten haben wir am Ende der Reise locker wieder raus, da die einzelnen Parks bis zu 25 Dollar Einlass kosten können.
Der Joshua Tree NP war sehr beeindruckend. Ewige Weite mit den charakteristischen Joshua Trees und den ungewöhnlichen Steinformationen für die der Park bekannt ist. Wir fühlten uns wie in einer fremden Welt.
Wir haben uns dazu entschlossen das Hidden Valley zu besuchen. Hier gibt es einen interessanten kurzen Wanderweg, der uns die ungewöhnliche Schönheit der Landschaft eindrucksvoll gezeigt hat.
Im Park gibt es unzählige Felsformationen mit Eigennamen wie Skull Rock oder Arch Rock. Wir haben aber auch unsere eigenen Formationen gefunden. (siehe unten)
Wir hatten auch das Glück, dass viele Pflanzen in Blüte standen und die triste Umgebung dadurch immer wieder Farbflecken aufwies.
Wir wollten es uns auch nicht nehmen lassen den Keys View zu genießen. Von hier aus soll man bei gutem Wetter bis nach Mexiko gucken können. Wir hatten einen wirklich beeindruckenden Ausblick. Soweit das Auge reicht Wüste. Keine Siedlungen zu sehen. Hier möchte man sich nicht verirren.
Von da an ging es weiter Richtung Sedona. Dachten wir bis dahin es wäre schon trist und öd gewesen wurden wir eines besseren belehrt. Unendliche Weiten, Straßen bis zum Horizont und keine anderen Fahrzeuge haben uns bewusst gemacht, warum wir den Kofferraum voller Wasser hatten.
Die einzige Abwechslung war die gelegentliche Veränderung in der Farbe der Felsen. Die Landschaft hat einen unwirklichen Charme. Erstaunlicherweise gibt es selten einzelne fast verfallene Barackenbauten in Sichtweite der Hauptstraße. Diese scheinen bewohnt zu sein. Nahezu Unvorstellbar.
Auf dem Weg haben wir die Grenze nach Arizona überquert. Es war auf der Reise sehr spannend wie unterschiedlich sich die einzelnen Bundesstaaten doch anfühlen. Da jeder Bundesstaat eigene Regeln und Gesetze besitzt sollte man hier aumerksam sein. Zum Glück hatten wir keine Probleme.
Nach vielen Stunden und einem ekligen Mittagessen bei einem fragwürdigen Burgerladen sind wir irgendwann wieder in bewaldete Regionen gekommmen. Bei Dunkelheit ging es eine steile Serpentinenstraße hinunter in das Oak Creek Valley und nach Sedona.
Dort angekommen gab uns Brian (er war sehr sehr entspannt. *hehe*) der Portier hilfreiche Ausflugstipps und hat uns eine Wanderroute für den Folgetag vorgeschlagen. Cooler Typ.