Nach einer Mütze voll Schlaf erkundeten wir endlich Sedona. Schnell wurde uns bewußt, dass man hier an einem besonderen Ort ist. Inmitten von Red Rocks, Wäldern und weiten Ebenen findet sich ein Ort voller Magie und Wunder. Das ist wortwörtlich gemeint. Ursprünglich schon von den Ureinwohnern als Ort großer spiritueller Kraft verehrt ist Sedona mittlerweile eine Hochburg der New Age Bewegung.
Kristallmagie, Ufo-Jäger, Schamanen, Wahrsager und viele andere haben die kraftvollen Vortexe Sedonas für sich entdeckt.
Allerdings gibt es viele Luxusunterkünfte, hochpreisige Hotels und teure Restaurants, so dass der Charme der Community etwas verwässert ist.
Gefrühstückt wurd in einem typischen Diner. Eine Gruppe Veteranen am Nebentisch unterhielt sich über die Rolle der Frau in der modernen Gesellschaft und der Armee. Die drei hatten fortschrittlichere Vorstellungen als erwartet und waren sehr tiefgehend am debattieren. Das war ein interessanter Start in den Tag.
Brians Tipp folgend entschlossen wir uns als unsere erste Wanderung den West Fork Oak Creek Trail, an einem Nebenfluss des Oak Creek hinauf zu gehen. Eine gute Idee. Die bewaldete Schlucht stand in einem angenehmen Kontrast zu den weiten, kargen Ebenen des Vortages.
Der Fluß muss während der Strecke recht oft überquert werden. Zum Glück gab es gerade kein Schmelzwasser oder Regenfälle flußaufwärts ansonsten hätte sich das Unternehmen als deutlich schwieriger erwiesen.
Zu Beginn des Weges passierten wir die Überreste eines alten Hotels "Mayhew´s Lodge", um dann in unberührte Natur vorzudringen.
Die Laubbäume waren gerade am Ergrünen und das frühlingshafte Wetter trug sein Übriges dazu bei die Wanderung zu einem tollen Erlebnis werden zu lassen. Tief in den Schatten des Canyons wurden dann unsere animalischen Instinkte geweckt. :)
Wer mehr Zeit mitbringt kann den West Fork auch noch weiter flußaufwärts gehen, muss aber ab einem gewissen Punkt durch den Fluss waten. Später erreicht man dann einen Zeltplatz. Diesen letzten Weg haben wir uns erspart.
Nachdem wir wieder am Auto waren sind wir zur Chapel of the Holy Cross gefahren. Diese moderne Kirche ist mitten in die Red Rocks gebaut und bietet einen beeindruckenden Blick in die umliegende Landschaft.
Im Inneren gibt es einen kleinen Altarraum und eine Treppe, die zum Souvenirshop führt. Etwas schräg.
Interessanterweise ist die Kapelle immer geöffnet. Nur an Ostern, Weihnachten und Thanks Giving ist sie geschlossen. Feiertage sind auch echt stressig.
Nach einem Zwischenstop im Hotelpool gab es mexikanisches Essen. Wieder ein Tipp von Brian. Sehr lecker, preiswert und nicht so schwer wie viele andere Mahlzeiten. Die meisten Restaurants in Sedona sind sehr hochpreisig, daher war der Tipp von Brian Gold wert.
Im Anschluß sind wir zum Sedona Airport gefahren. Viele Städte (auch die kleineren) auf unserer Reise hatten einen Flughafen für kleinere Flugzeuge. (Bei den Entfernungen nicht verwunderlich) Das besondere ist das der Flughafen Sedonas auf einem Hochplateau über dem Ort liegt und man von dort einen Blick über die ganze Stadt und Umgebung hat. Der "Geheimtipp" war nicht ganz so geheim und wir haben mit gefühlt 200 Personen den Sonnenuntergang bestaunt.
Die Farbspiele waren zum Teil atemberaubend. Ein wenig Geduld kann sich lohnen.
Nachts habe ich mich noch geweckt um den Blutmond anzuschauen, aber leider war es eher ein Pfirsichmond und wenig beeindruckend.